1  Regieren Freimaurer die Welt?
2  Die politische Rolle der Freimaurerei
3  Die moderne Freimaurerei – das Instrument der „Globalisierung“?
4  Die Inkohärenzen der Freimaurerei
5  Wie soll man auf diese Widersprüche reagieren?

 

1 Regieren Freimaurer die Welt?

Die Feinde der Freimaurerei beschuldigen sie hegemonialer Absichten. Aufgrund ihrer rätselhaften Treffen behaupten sie, dass der vertrauliche Charakter Beweis für ihre dominierenden Absichten ist.

Denn sie „vergessen“ bewusst die anderen, manchmal viel geheimeren Einrichtungen, wie zum Beispiel die Vorstandssitzungen großer Unternehmen, diverse Clubs und „think tanks“, Konzile und sonstige Zusammenkünfte von Religionsführern, Treffen der Kommunistischen Internationale, der Trilateralen Kommission und der Bildenberg-Gruppe, Spionagedienste und Armeekommandos usw. Alle diese Organisationen haben bewiesen, dass sie besser ausgestattet sind, um Völker, große Teile der Wirtschafts- und Finanzwelt und unter bestimmten Umständen sogar Länder zu führen.

Darüber hinaus ist die Freimaurerei ein bequemer Sündenbock für alle diejenigen, die die Aufmerksamkeit von sich und ihren eigenen Handlungen ablenken möchten.

Zum Beispiel haben Hitler und Stalin die Freimaurer zäh verleumdet und verfolgen, einsperren und häufig töten. Alle Diktatoren sind mehr oder weniger so verfahren, seltsamerweise mit Ausnahme von Castro. Stalin mochte die katholische Kirche auch nicht und fragte den Papst ironisch, über wie viele Divisionen er verfügte. Der Vatikan hat nur die Schweizer Garde -:), wirkt aber dennoch auf eine oder zwei Milliarden Anhänger ein (1). Die Freimaurerei hat auch in ihren besten Jahren die sieben Millionen niemals überschritten.
Jedenfalls scheint niemand im Zeitalter der „Globalisierung“ die gesamte Menschheit unterwerfen zu können. Selbst Besitzer von Atombomben haben recht schnell verstanden, dass es auch ihnen nicht gelingen wird. Also die Freimaurer ... (2)


„E pur si muove!“

2  Die politische Rolle der Freimaurerei

 St Germain en Laye LBF cusson allg

Die meisten Orden (administrative Einheiten der Freimaurer) konzentrieren sich auf die Spiritualität und Moral. In den USA haben sie eine Vorliebe für die Wohltätigkeit. In Europa, Südamerika und Afrika laden bestimmte Orden außerdem ihre Mitglieder ein, über wirtschaftliche, rechtliche, politische Fragen zu diskutieren, und veröffentlichen dann die Ergebnisse ihrer Beratungen oder stellen sie direkt der Regierung ihres Landes vor. So haben bspw. die Grande Loge féminine de France zur Formulierung des Gesetzes zum Schwangerschaftsabbruch und der Grand Orient de France zur Ausarbeitung des Leonetti-Gesetzes beigetragen.
Nichts davon bedeutet aber, dass die Freimaurerei Macht besitzt. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Macht und Einfluss. Die Freimaurer üben angeblich Macht aus, die sie nicht haben (nicht als Organisation; individuell können sie natürlich zu Entscheidungsgremien gehören). Die Freimaurerei hat hingegen Einfluss, denn sie hat immer schon Eliten angezogen (also kultivierte Männer und Frauen, die häufig in ihrem weltlichen Leben Entscheidungsträger sind), die sich durch die Initiation noch weiterentwickeln.
Selbst wenn die Freimaurerei keine festgelegte Ausbildung bietet, ist ihr Einfluss auf gewisse Weise vergleichbar mit dem der Universitäten, die niemand beschuldigen würde, jemand dominieren zu wollen (3).
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Hilft die Freimaurerei ihren Mitgliedern, an die Macht zu gelangen?

Am häufigsten tritt man der Freimaurerei im Alter zwischen 40 und 50 bei. In diesem Alter haben die Neuankömmlinge, die in der Lage sind, Macht auszuüben, bereits verantwortungsvolle Posten inne. Die Strebsamen, die hoffen, es dank der Freimaurerei zu schaffen, geben ihre Illusionen schnell auf und kündigen manchmal bereits im ersten Jahr. Dennoch besuchen die meisten weiter ihre Loge, weil sie dort entdecken, dass die Initiation ihnen einen weiteren Vorteil bietet.
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Die Initiation ist ein besonderes Verfahren, das zur persönlichen Entwicklung anspornt und die Erfüllung begünstigt.
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Die Freimaurertempel sind eigentlich ein „reduziertes Modell‘ der Welt. Die Rituale und Symbole vereinfachen dessen Verständnis und helfen dabei, sich anzupassen.
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In diesem Rahmen können diejenigen, die ein Führungstalent besitzen, die Funktionsweise der Logen und Orden beobachten und, indem sie sie selbst schlussendlich leiten, Erfahrung beim Ausüben von Macht sammeln. Hier ziehen ihre zarten Versuche keine Konsequenzen nach sich und ihre Fehler werden durch ihre Brüder berichtigt. Gleichzeitig ermöglicht die Arbeit in der Loge den Freimaurern, sich von ihrem Alltagsleben und auch von ihrem Tätigkeitsbereich zu entfernen. So gewinnen sie an Effizienz in ihrer Rolle als Entscheidungsträger außerhalb des Tempels (4).
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Sie werden diese Macht individuell ausüben, sofern ihre Kapazitäten und Interessen es zulassen. Sie können sich mit Freimaurern zusammenschließen, die ihnen nahestehen, aber kein Orden fordert seine Mitglieder dazu auf, ein politisches, wirtschaftliches, soziales Programm anzuwenden und dies aus dem einfachen Grund, weil Orden keine haben. Historisch gesehen ist das nicht das Ziel der Freimaurerei und die sich nicht mit den entsprechenden Werkzeugen ausgestattet hat. Im Übrigen tun sich Freimaurer-Organisationen schwer, solche kohärenten Projekte auszuarbeiten, da die Mitglieder der Logen sehr häufig gegenteilige Meinungen vertreten. Im Höchstfall können sich Orden durch eine erhöhte Sensibilität gegenüber Veränderungen abheben und werden daher als links angesehen. Sie können auch ganz im Gegenteil als solche angesehen werden, denen mehr an dem Schutz der traditionellen Werte liegt, was sie eher als Sympathisanten der Rechten dastehen lässt.
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Um ehrlich zu sein, die Zugehörigkeit zur Freimaurerei kann bestimmte Türen öffnen: Sie wird als moralische Einrichtung anerkannt, was den Austausch mit den Führungskräften erleichtern kann. Das ist aber keine Garantie dafür, dass die Anfragen, Meinungen und Ratschläge der Orden, Logen oder ihrer Mitglieder individuell angehört werden.
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Und vor allem ist das alles weit entfernt von den totalitären Verschwörungen, von denen manche glauben, sie gingen auf das Konto der Freimaurer.

 

„E pur si muove! “, bis repetita

3 Die moderne Freimaurerei – das Instrument der „Globalisierung“?

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Zu Beginn des 18. Jahrhunderts trat die Welt in ein Zeitalter tiefgreifender Umbrüche ein.
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Die großen Geister der Royal Academy in London, die sich in vier Freimaurerlogen trafen (die sich „spekulativ“ nannten, weil sie keine Verbindung zu den „operativen“ Maurern, den Erbauern von Kathedralen, hatten), hatten Kenntnisse und intellektuelle Möglichkeiten, diese Veränderung der Zivilisation zu verstehen. Sie waren sich der wachsenden Interdependenz aller Menschen bewusst, vielleicht sogar aller Lebewesen auf unserem Planeten. Dieses Thema wurde später von den Umweltschützern (5) noch klarer geäußert.
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Zwischen 1717 und 1723 gründeten diese Londoner Denker die moderne Freimaurerei, ein Instrument, das diesen Änderungen die Stirn bieten sollte, und sich dabei an allen vorherigen Kulturen und Zivilisationen inspiriert. Ihre Logen wurden zu Orten der Freiheit, wo „Menschen von Qualität“ sich außerhalb des Einflusses der Religionen treffen und austauschen konnten. Die meisten von ihnen waren Christen und hatten nicht die Absicht, die Kirchen anzufechten. Nichtsdestotrotz musste man in einer Welt, die auf eine globale Zivilisation hinsteuerte, einen Weg finden, die Menschheit in ihrer ganzen Vielfalt zu verstehen, zu akzeptieren und zu versammeln, beginnend mit den metaphysischen Glaubensrichtungen. Die Religionskriege haben viel zu lange gedauert ...
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Die Regel der religiösen Toleranz wurde durch die Andersonschen Konstitution formalisiert, in der ebenfalls das Ziel geäußert wurde, die „wahren und guten Menschen oder ehrbaren und ehrlichen Menschen zu versammeln, egal durch welchen Namen oder durch welche Überzeugung sie sich unterscheiden; so ist die Freimaurerei das Zentrum der Union und ein Mittel geworden, eine enge und solide Freundschaft unter den Personen aufzubauen, die auf Distanz niemals gehalten hätte.“
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Dies bringt einen Wunsch nach Universalismus zum Ausdruck.
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Diese neue Freimaurerei entsprach „dem Geist der Zeit“. Sie breitete sich in der Folge schnell außerhalb von England aus, zuerst in Schottland und Frankreich und dann fast überall auf der Welt. Nach und nach hat sich das Freimaurertum an die Eigenarten der neuen Standorte angepasst und ist demnach sehr vielfältig geworden. Folglich kam es zu internen Missverständnissen die sind bis heute nicht beseitigt.
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Trotz der Zersplitterung der Freimaurerei in mehrere Ströme funktioniert die zugrundeliegende gemeinsame Struktur und alle Logen führen zum selben Ergebnis: Sie sind der Ort, an dem man sich am besten dem Ideal von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nähert.
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4  Die Inkohärenzen der Freimaurerei

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Seltsamerweise lässt sich diese Dreieinigkeit schwer auf den Austausch zwischen den Orden anwenden. Nach dem Muster der Menschheit hat die Freimaurerei zahlreiche „Kulturen“ entwickelt, denen es nicht immer gelingt, miteinander zu kommunizieren. Die Hindernisse für die Beziehungen zwischen den Orden widersprechen dem Universalismus der Alten Pflichten, die alle mit Überzeugung verfolgen.
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Die meisten Freimaurer finden sich damit ab, aber diese Divisionen färben auf die Praxis der Logen ab und sind in Bezug auf die Initiation nicht ohne Bedeutung.
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Die Funktionsweise der Initiation besteht von jeher aus drei Teilen: die Individuen dazu bringen, den unumgänglichen Weg von sich selbst zu den anderen zu gehen, sie auf diesem Weg zu begleiten und ihnen bedeuten, dass sie vollwertige Mitglieder ihrer Gruppe(n) werden. Um seine Eingliederung zu schaffen, muss man sicher sein, von der Gesellschaft akzeptiert zu werden.
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Wie alle traditionellen Initiationen hat die Freimaurerei den Übergang von der „Kindheit“ ins Erwachsenenalter zum Ziel. Es geht darum, aufzuhören, das Zentrum der (eigenen) Welt zu sein und seinen Platz in der (den) Gesellschaft(en) zu finden. In der Tat sind Menschen sowohl Individuen als auch gleichzeitig quasi unabtrennbar Parzellen wie Einheiten wie Familie, Stamm, Unternehmen, Stadt, Nation, oder Religion die häufig bereit sind, sich für den einen oder anderen zu opfern, weil sie ihn als wichtiger als ihre eigene Person erachten.
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Das scheint offensichtlich, aber der Weg vom Individualismus hin zum Bewusstsein der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen erfolgt nicht spontan (6).
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Als Initiationsbewegung fordert die Freimaurerei folglich ihre Anhänger dazu auf, sich in Frage zu stellen, sich von ihrem Egoismus zu befreien und ihre Vorurteile loszulassen. Sie hilft ihnen, sich unter einem neuen Gesichtspunkt zu sehen, vertieft und verändert manchmal ihr Verständnis der Welt und ihre Ansichten des Universums.
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In den traditionellen Gesellschaften betraf die Initiation Jugendliche. In den unsrigen richtet sie sich an Erwachsene. Heute ist die letzte „Gesellschaft", zu der wir unabtrennbar gehören, die Menschheit. Die freimaurerische Initiation zielt auf die Integration der Neuankömmlinge auf dieser Stufe ab. Der Versuch, dies in der Jugend zu tun, wäre verfrüht. (Unsere Gesellschaften lassen die Jugendlichen allein zurechtkommen. Sie schaffen es nicht alle. Ein Teil der Schwierigkeiten unserer Familien, Unternehmen, Länder rührt daher ...)
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Genauer gesagt bietet die moderne Freimaurerei den Eingeweihten die Möglichkeit zu verstehen, dass trotz der unglaublichen Vielfalt der Menschheit jeder Mensch ihr Bruder oder ihre Schwester ist. Die zeitgenössische Genetik bestätigt, dass wir alle zur gleichen Familie gehören. Dies umfasst ein politisches Projekt für die Menschheit, das jedoch weder mit einem konkreten Modell der Staatsführung noch mit Dominanz zu tun hat.
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Da auf Freimaurerebene die Logen und Orden ein symbolisches Bild der Welt sind, müssten ihre Mitglieder lernen, alle ihre Varianten zu respektieren. W. z. b. w. (Was zu beweisen war).
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 5 Wie soll man auf diese Widersprüche reagieren?

...Die Grosseloge von Queensland, 2014

Jahrtausende lang war die beste Führung auf allen Ebenen der Gesellschaft, von der Familie bis zum König- und Kaiserreich, vertikal...

Es ist also normal, dass die Vereinigte Großloge von England sich auf diese Weise organisiert hat. Sie hat auf der ganzen Welt eine hervorragende pyramidenförmige Organisation aufgebaut, die gut strukturiert und relativ homogen ist, ohne dabei durch ein einziges Dogma festgefahren zu sein. Teil davon zu sein ist aufwertend, und die Mitglieder dieser Konföderation legen sehr viel Wert darauf.

Jedoch fordert die in der Renaissance begonnene „Globalisierung“, die sich im 17. und 18. Jahrhundert weiterentwickelt und heute auf ihrem Höhepunkt ist, auch ein anderes Modell sozialer, wirtschaftlicher und politischer Beziehungen – und dieses Modell ist horizontal.

Im 21. Jahrhundert sind beide, das horizontale und vertikale Verwaltungssystem, unverzichtbar. Die Menschheit ist in ein Zeitalter des Austauschs und der Konfrontationen zwischen allen existierenden Zivilisationen eingetreten, die untereinander zu unterschiedlich sind, um sich an eine einzige Lebensweise und Staatsführung anzupassen. Auf dieser Ebene könnte die horizontale Organisation effizienter sein als die vertikale. Denn sie passt sich besser an die Vielfalt an und schätzt sie als Inspirationsquelle. Um die gesamte Menschheit jedoch ohne größere Katastrophen erfolgreich zu vereinen, müssen alle seit Jahrtausenden gesammelten Kenntnisse durch ihre diversen Bestandteile eingesetzt werden.

Bei den Freimaurern wird diese „Horizontalität“ mehr oder weniger erfolgreich von den Orden angewandt, die nicht zum englischen System gehören. Sie sind nicht in so großer Zahl vorhanden, aber dafür von großer Tatkraft. Sie scheinen die soziale Mischung besser zu akzeptieren und zeigen eine größere Vielfalt in ihren Praktiken. Wenn sie ebenfalls ein vertikales System haben, sind die Verbindungen zwischen den Logen und ihrer zentralen Administration ziemlich locker, die Übereinkommen zwischen den Orden nicht so eng und häufig zeitlich begrenzt. Aber ihre Mitglieder würden weder auf ihre Gewissensfreiheit noch auf ihren Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft verzichten wollen. Sie sind genauso stolz darauf wie ihre Kollegen der Vereinigten Großloge von England auf ihre hervorragende Organisation und ihre Einheit.

Als Elite müssen die Freimaurer ihre Suche nach dem Universalismus vollenden, indem sie Brücken zwischen allen ihren Orden, nach einem horizontalen Plan bauen (ohne die steilen Ufer zu beschädigen ...). Das ist Teil der freimaurerischen Initiation.

So wie die Staaten, bei denen es sich häufig um Todfeinde handelt, die die UNO gegründet haben, wo sie lernen zusammenzuarbeiten (durch Vermischen der vertikalen und horizontalen Staatsführung...) und die Kirchen, die aufgehört haben, sich gegenseitig zu exkommunizieren (nur ihre fanatisierten Flügel rufen noch auf, die „Untreuen“ zu vernichten) – sollten die Freimaurer, die noch nie einen Krieg geführt haben, ob außerhalb ihrer Bewegung oder zwischen ihren diversen Strömen, fähig sein, sich alle in einer universellen Organisation zusammenzuschließen.

Einer der möglichen Wege zu diesem Ziel wäre die Gründung der Weltföderation aller Freimaurerorden.

Die Konföderation würde die Vielfalt der Praxis und Allianzen der bestehenden Freimaurer-Organisationen schützen. Genauso wenig wie die UNO ihre Mitgliedstaaten, würde sie ihre Mitglieder verändern. Es geht nicht darum, einen „Superorden“ zu schaffen, sondern das Werk der Begründer der modernen Freimaurerei, das wie eine Lehre der Toleranz gestaltet wurde, fortzuführen.

Eine solche Vereinigung zu schaffen wird zweifelsohne schwierig sein, aber nicht unmöglich. Dies zu schaffen erfordert die Bescheidenheit, sich nicht für besser als die anderen zu halten, weder individuell noch kollektiv, sowie die Weisheit, ihnen nicht die eigene Wahrheit aufzwingen zu wollen, und die Aufgabe des Traums, sie zu beherrschen.

In der heutigen Welt hat die Freimaurerei eine wichtige Rolle zu spielen. In Bezug auf diese Aufgabe ist die interne Aufspaltung nicht unbedeutend. Sie zu überwinden, sollte in den Kapazitäten der „Eingeweihten“ sein (7).

Das Projekt der Weltföderation aller Freimaurerorden wird im Teil Erklärungen erläutert und im Forum auf der Website detailliert dargelegt.

Anmerkung: Dieses Projekt der Konföderation ist bei meinem Austausch mit etwa sechzig Mitgliedern verschiedener Freimaurerorganisationen in Deutschland, England, Belgien, Frankreich, der Tschechischen Republik und der Slowakei entstanden. Aber ich bin der einzige Verantwortliche für die Schwächen seiner endgültigen Fassung. Ich habe getan, was ich konnte; wer kann, soll es besser machen. So könnte ich mit den Worten des großen russischen Regisseurs Stanislavski schließen.

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(1) http://www.lemondedesreligions.fr/savoir/plus-de-2-milliards-de-chretiens-dans-le-monde-21-12-2011-2138_110.php

(2) Die Freimaurer amüsieren sich dabei festzustellen, dass sie die einzigen sind, die ignorieren, eine globale Macht zu besitzen.

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Aber wenn die Freimaurerei nichts zu verbergen hat, warum umgibt sie sich mit Geheimnissen?
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In Europa dienten die Freimaurer in der katholischen Kirche, für die Bolschewiken und dann für die Nazis als Sündenböcke, die sie dann zu Tausenden vertrieben und töteten. Das erklärt, warum die Freimaurer zögern ihre Zugehörigkeit zu dieser Bewegung zuzugeben. Vorurteile und Misstrauen halten sich hartnäckig ... In Großbritannien und in den USA, wo niemand als Freimaurer verfolgt wurde (die USA haben dennoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Anti-Freimaurer-Welle erfahren, die durch die Ermordung von William Morgan ausgelöst und dann durch die Anti-Freimaurer-Partei und diverse Kirchen, insbesondere die Baptistenkirche, geschürt wurde), stellen die Mitglieder der Logen stolz ihre Zugehörigkeit zur Schau.
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Jedoch ist sogar in diesem Land die Freimaurerei von Rätseln umgeben, die eine unerlässliche Konstante der initiierenden Gesellschaften sind. Der Weg, den diese Gesellschaften organisieren, ist nicht nur rational, er ist fleischlich und berührt die Gesamtheit des Daseins des Eingeweihten. Das macht ihn zu etwas Persönlichem, Intimem, „Geheimnisvollem“, da es schwierig ist, das alles in Worte zu fassen.
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„Isha Schwaller aus Lubicz (französische Theosophin und Ägyptologin) erklärt uns, dass das Wort ‚Cheta‘, das wir mit ‚Geheimnis‘ übersetzen, nicht den allgemeinen Sinn hat, den wir diesem Wort auf Deutsch zuweisen: etwas, das man verbergen möchte. ‚Cheta‘ bedeutet meist ‚unzugänglich‘. Das Unzugängliche ist das, was wir aufgrund unzureichender Mittel nicht berühren oder erreichen oder kennen können. Ein unzugänglicher Gipfel ist nicht ‚verborgen‘, sondern kann nur von einem erfahrenen Bergsteiger erreicht werden.“ (Marcel Spaeth Sous le voile du maître secret, 1990, S. 47).
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Das hindert uns nicht daran, die Frage zu stellen, was in den Logen geschieht. Und wozu dienen sie? Mehrere Überlegungen hier unten mögen eine möglichst detaillierte Antwort liefern.
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(3) Die meisten Orden sind angeblich mit der Behauptung, dass die Arbeiten in der Loge in Bezug zur Organisation der Gesellschaft stehen können, nicht einverstanden. Das ist nicht ihr Ziel. Im Gegenteil, sie denken, dass dies die Initiation behindert, die ihren Mitgliedern dabei helfen soll, sich spirituell zu entwickeln. Ich habe weiter oben durch einen Vergleich der freimaurerischen Initiation mit der aus anderen traditionellen Gesellschaften erklärt, warum die Initiation auf mehreren Ebenen stattfindet. Jeder soll seine Ebene wählen.
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(4) Das ist natürlich nur eine Skizze dessen, was man im Inneren dieses „reduzierten Modells des Universums“ machen kann – ein Thema, das im Kapitel Überlegungen im Artikel Wozu dient die Freimaurerloge eingentlich? auf dieser Website näher erläutert wird. Die Funktionsweise dieser Rituale und Symbole wird in Wort, Kunst und symbolisches Denken erklärt.
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(5) Siehe das Kapitel Überlegungen auf dieser Website: Ist die Freimaurerei im 21. Jahrhundert noch sinnvoll?
(6) In einer dieser Einheiten kann der Mensch die Rolle des Gehirns übernehmen, in einer anderen die des Arms, des Beins, des Bauchs, der Leber, des Blutes ... Wir akzeptieren dies mehr oder weniger bewusst, freiwillig oder gezwungenermaßen und resigniert.
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Aber das ist nur ein Bild. Man sollte darüber meditieren, aber es darf nicht wortwörtlich genommen werden. Keine gesellschaftliche Gruppe setzt sich wie ein Mensch aus einem Kopf, Herzen, aus Nieren und einer Vielzahl von Bakterien, die für die Umwandlung von Nahrung verantwortlich sind, zusammen ... Die Aufteilung der Aufgaben zwischen diesen „Organen“ existiert, aber gleichzeitig trägt jeder Mensch zur guten (oder schlechten) Funktionsweise der Gesamtheit der gesellschaftlichen Gruppe, der er angehört, bei. Selbst wenn man sich hauptsächlich einer bescheidenen Funktion widmet, kann jeder das „Gehirn“ bereichern. Man braucht sich nur umzusehen, um dies festzustellen. Die Freimaurerlogen sind ein Ort, der zu dieser Entdeckung einlädt: Ihre Arbeiten enthüllen sehr häufig ungeahnte Qualitäten ihrer Mitglieder.
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(7) Nach 25 Jahren intensiver Praxis bin ich immer noch der Meinung, dass die Freimaurerei in unserer Welt, die Gewinn, Hass und unzähligen blutigen Konflikten ausgesetzt ist, einem kleinen Wunder gleichkommt.
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Alle Logen, die ich besucht habe, ähnelten mehr oder weniger religiösen Orden, waren auf Metaphysik ausgerichtet oder haben sich mit sozialen Fragen beschäftigt, egal ob sie „unisex“ oder „gemischt“, „regelmäßig“, „anerkannt“ waren oder nicht, es herrschte dieselbe brüderliche Atmosphäre. Sie kommt durch das Zuhören des anderen, das Akzeptieren unterschiedlicher Meinungen und vor allem durch die Erkenntnis, dass alle Menschen sich grundsätzlich nahestehen, zum Ausdruck.
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In diesem Punkt ist die Freimaurerei trotz der Streitigkeiten zwischen den Orden vereint.
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Ich versuche in anderen Überlegungen auszudrücken, wie und warum sie funktioniert.
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