Der Stein braucht nicht etwas anderes als ein Stein zu sein . Aber indem er sich mit anderen verbindet, wird er zum Tempel. Saint-Exupéry
APPELL ZUR VEREINIGUNG aller Freimaurer
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Bratislavaer Appell zur Vereinigung aller FreimaurerDie neue Freimaurerei bewahrt die alten Einweihungstraditionen. Ihr Ziel ist ebenfalls die Meinungsfreiheit und allgemeine Brüderlichkeit im Sinne der Achtung der menschlichen Vielfalt. In den Andersonschen Alten Pflichten von 1723, die für alle Freimaurerbewegungen gemeinsam sind, wird dies so zum Ausdruck gebracht: Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden dem Sittengesetz zu gehorchen, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein Atheist aus Einfalt noch ein religionsfeindlicher Wüstling sein. Aber obgleich in alten Zeiten die Maurer verpflichtet waren, in jedem Lande von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein, so hält man doch jetzt für ratsam, sie bloß zu der Religion zu verpflichten, in welcher alle Menschen übereinstimmen und jedem seine besondere Meinung zu lassen, das heißt, sie sollen gute und wahrhafte Männer sein, Männer von Ehre und Rechtschaffenheit, durch was für Sekten und Glaubensmeinungen sie sich auch sonst unterscheiden mögen. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten bleiben müssen. Wir, die Freimaurer, wollen dieses Ideal verwirklichen. In dessen Namen fordern wir unsere gewählten Vertreter auf, die Meinungsverschiedenheiten zu überwinden und eine Brücke über die Kluft zu bauen, die die Freimaurerorden (Obedienzen) schon fast ein Jahrhundert trennt. Deshalb stimmen wir für die Gründung einer Weltkonföderation der freien, unabhängigen, gleichberechtigten und brüderlichen Freimaurerorden. > Mehr über dem Appel kennelernen
A. Begründung des Projekts Konföderation1. Ursprüngliches Vorhaben der neuen Freimaurerei und ihr SinnDie neue Freimaurerei wurde Anfang des 18. Jh., in der Zeitalter der Aufklärung (Siècle des Lumières), mit dem Beschluss der vier Londoner Logen geboren. Zu denen gehörten die Spitzenvertreter ihrer Zeit. Mehrere davon waren Mitglieder der Royal Society of London for the Improvement of Natural Knowledge (Londoner königliche Gesellschaft), die 1660 gegründet wurde, also zur Akademie der Wissenschaften und der Philosophie gehörten. Mitglieder dieser vier Logen waren Gläubiger und Wissenschaftler zugleich. Sie wollten weder eine neue Religion erfinden, noch mit der Religion kämpfen, der sie angehörten, sie wollten ein Gebiet schaffen, in dem sie Erkenntnis in voller Freiheit suchen konnten, ohne dass die Kirchen, der König oder jemand anderer involviert war. In allen Einweihungsverfahren der Zweck war die neuen Mitgliedern zu helfen, sich in die Gesellschaft einzugliedern und die Überlebensfähigkeit zu erlangen, Kenntnisse der vorherigen Generationen, einschließlich ihrer metaphysischen Überzeugungen, als unwandelbare Wahrheit vermittelt. Die Urheber der Konstitution dachten, dass zu der Zeit, wenn die Zivilisation weltweit wird, keine Erkenntnis mehr als definitiv angesehen sein konnte und sollte. Kritische Prüfung, über die Grenzen jeglicher Dogmen hinaus, alle Kenntnisse, gesammelt durch vorherige Zivilisationen, galten als notwendige Voraussetzung, die menschliche Kreativität und Vereinigung der Menschheit im gemeinsamen Bestreben zu befreien. Die Welt ist so komplex geworden, dass nur die Vereinigung aller Kräfte es ihnen gegeben hat – und uns bietet sie die Hoffnung, dass wir fähig sein werden, sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen. Alle Logen und Freimaurerorden sollten also die Einheit ansteuern und zugleich ihre Vielfalt achten. "Der freie Maurer in einer freien Loge...!" Die Kluft muss zugeschüttet werden, die fast schon ein Jahrhundert, vielleicht auch länger, die Freimaurerei in zwei große Richtungen spaltet: die "vorbehaltene" (die ihre Anhänger als "rechtsgültig", "regulär", bezeichnen) und die "offene" (selbst gerne als "undogmatisch" bezeichnet)2. Hat der Heilige Johannes, von Freimaurern besonders geschätzt, nicht geschrieben: Im Hause des Vaters gibt es mehrere Behausungen ?
2. Die Freimaurerei wurde als Einheit geborena) Ursachen der SpaltungNach der Veröffentlichung der Andersonsche Konstitution hat sich die Freimaurerbewegung rasch in Großbritannien, in Frankreich, später in Amerika und dem Rest der Welt verbreitet. Ihre älteren Formen haben neue Lebensenergie gefunden. Mit ihrer Verbreitung wurde sie unweigerlich an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und wurde deshalb vielfältig. Die Grundlagen sind jedoch dieselben geblieben und alle Freimaurer respektieren die Konstitution bis heute als Grundlage ihrer Bewegung. Diese Entwicklung begann jedoch trotzdem nach etlichen Jahrzehnten eine Kluft zwischen den zwei Hauptrichtungen der Bewegung zu bilden. b) Charakter der SpaltungDie heutige Freimaurerei wird in zwei große Richtungen geteilt, die als "offen" und "vorbehalten" beschrieben werden können. Sie verkehren nur wenig miteinander, obwohl beide die Einweihung (im Sinne der Initiation) zum Ziel haben; für beide ist symbolisches Denken sehr wichtig, beide benutzen Rituale, die sehr nahe sind, und beide sind ähnlich organisiert. Mehr über diese Kluft: Meinung des bedeutenden Mitglieds der Vereinigten Großloge von England (UGLE) Julien Rees: finden Sie sie hier c) ZankäpfelDie Verhältnisse zwischen den "vorbehaltenen" und den "offenen" Orden stoßen vor allem auf zwei Hindernisse:
Auch wenn sie sehr wichtig sein mögen, haben diese zwei Fragen mit dem Projekt der Konföderation in der Form, in der es auf diesen Webseiten vorgestellt wird, nicht viel gemeinsam. Das Ziel dieses Projekts ist nicht die Überzeugung der Orden, Frauen einzuweihen oder sie weiterhin nicht einzuweihen, sie in ihren Tempeln aufzunehmen oder nicht aufzunehmen, oder über die Frage zu entscheiden, ob die Freimaurer Gläubige sein müssen oder ungläubig sein dürfen. Hinsichtlich des Projekts Konföderation können diese Fragen, sowie andere, weniger wichtige Streitpunkte, offen bleiben. Sie sollten ihrer Gründung nicht im Wege stehen. Jederman glaubt, dass die von der UGLE "anerkannten" Obedienz homogen sind, während "offene" Flügel der Freimaurerei diversifiziert sind. In Wirklichkeit ist die United Grand Lodge of England (UGLE), die jede Form von Rassismus ablehnt, sehr verschieden im Vergleich zu einigen nordamerikanischen Obedienzen, die die Prince Hall Grand Lodge- bestehend aus schwarzen Amerikanern- nicht anerkennt. Ein Atheist zu sein schließt nicht aus, zu den "regulären" Logen in Mitteleuropa zu gehören, während es in den Vereinigten Staaten unmöglich erscheint. Die "regulären" Obedienzen erkennen sich trotz dieser Unterschiede gegenseitig an. Warum können sie es mit den "offenen" Obedienzen nicht ebenso halten?
3. Vereinigen und zugleich Vielfalt anerkennenZiele dieses Vorschlags zur Zusammenarbeit zwischen den Orden:
a) Ziel: die Kluft zuschüttenDas Ziel der Konföderation ist bestimmt nicht, ihre Mitglieder zu gleich zu machen, und noch weniger, einen neuen "Super-Orden" zu schaffen. Für die Realisierung dieses Projekts muss das Schachbrett der Verhältnisse zwischen uns nicht durcheinander gebracht werden. Es geht nur darum, die führenden Vertreter beider Richtungen zu überzeugen, gemeinsam als Freimaurer miteinander zu verkehren und es den Forschern zu ermöglichen, alle Orden frei zu erforschen. Dazu müssen sie die Möglichkeit haben, an den rituellen Arbeiten aller Orden teilzunehmen, unabhängig von ihrer persönlichen Angehörigkeit. Das unterstützt das gegenseitige Verständnis und könnte helfen, die Freimaurerpraxis und ihre theoretische Kenntnis zu vertiefen. Nach dem Akzeptieren dieser zwei Grundsätze wird die Tätigkeit der Orden nach ihren eigenen Traditionen und Überzeugungen fortgesetzt. Jede Loge entscheidet selbst über die Besucher und Besucherinnen nach der Regel, die nachstehend vorgeschlagen wird. b) Voraussetzung zum Erfolg: WürdeDas Projekt der Konföderation ist die Aufforderung, die Kluft zwischen den freimaurerischen Bewegungen zuzuschütten, nichts anderes. Die Andersonsche Konstitution geht hervor aus dem Bedürfnis der Freiheit der wissenschaftlichen, philosophischen und esoterischen Forschung ihrer Autoren und enthält einen hervorragenden Aufruf zur Verträglichkeit. Dass Folgendes im Jahre 1723, nach mehreren Jahrzehnten religiöser Kriege, geschrieben wurde, ist sehr erstaunlich: Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden, das Sittengesetz zu achten wie ein echter Noachide, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein dummer Atheist noch ein Freigeist ohne Religion sein, noch gegen sein Gewissen handeln. In alten Zeiten waren die Maurer verpflichtet, in jedem Lande von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein. Die Maurerei existiert aber in allen Ländern, auch in den Ländern mit unterschiedlichen Religionen, und so ist der Maurer jetzt nur mehr zu der Religion verpflichtet, in welcher alle Menschen übereinstimmen und die jedem Bruder seine eigenen Anschauungen lässt, das heißt, sie müssen gute und redliche Menschen von Ehre und Rechtschaffenheit sein, durch welche Namen, Religionen und Bekenntnisse sie sich auch unterscheiden: denn alle stimmen sie in den drei großen Artikeln Noahs überein, genug, um den Kitt der Loge zu erhalten. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten bleiben müssen. Seien wir unserer Vorfahren würdig! Äußern wir Achtung vor unseren Ahnen und vor künftigen Generationen dadurch, dass wir das Leben in das Ritual der Einheitskette: Diese Kette, die uns in Zeit und Raum verbindet, kommt zu uns aus der Vergangenheit und führt in die Zukunft. Diese Wahrheit, die wir im Tempel erworben haben, wollen wir auch außerhalb des Tempels verbreiten.
4. Paradoxon des 21. JahrhundertsTrotz aller blutigen Kriege, die in den vergangenen Jahrhunderten im Namen des Glaubens geführt wurden, und trotz der Attentate, die manche Terroristen auch heute noch versuchen ähnlich zu begründen, verflucht keine Kirche die andere oder schließt ihre Tür vor den Gläubigern anderer Religionen. Die Freimaurer könnten diesen Versöhnungsversuchen umso einfacher folgen, weil sie keine Bruderkriege geführt haben. Ende des 18. Jh. begannen die Unstimmigkeiten zwischen den Orden aus politischen und religiösen Gründen, im 19. Jh. wurden sie vertieft und 1929 sind sie zu der heutigen Form erstarrt. Sie stehen im Widerspruch zu dem Ideal der Gründer der neuen Freimaurerei Zerstreutes zu vereinigen und eine allgemeine Brüderlichkeit von ehrenhaften Menschen zu errichten. Beide Richtungen definierten ihre Gesetze und beachten diese, was richtig ist, jedoch entsteht hier die Frage, ob sie nicht vergessen, dass jedes Gesetz im Zusammenhang mit konkreten Bedingungen gelesen, kommentiert und verstanden werden muss, unter denen es durchgesetzt werden soll. Andernfalls wären Gerichte, Richter, Staatsanwälte und Rechtsanwälte überflüssig, es würden nur die Gefängniswärter und Henker genügen ...! Die Kirchen behaupten, dass sie Gottes Gesetz repräsentieren, aber trotzdem berücksichtigen sie die Umstände, unter denen es ihre Gläubiger verletzen könnten. Jeder aufrichtige Freimaurer sollte die Kluft zwischen den "rechtsgültigen" (regulären) und den sonstigen Orden als eine Demütigung empfinden. Diese Aufteilung entspricht nicht unserer Zeit. Im Gegenteil, die Welt muss sich vereinen und die Freimaurer sollten als Beispiel dienen. Mehr über diese Kluft: Meinung des bedeutenden Mitglieds der Vereinigten Großloge von England (UGLE) Julien Rees : finden Sie sie hier
c) Mittel: den Apell unterzeichnen und verbreiten Unterzeichnen Sie den Bratislavaer Appell zur Vereinigung aller Freimaurer
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B. Projekt der Konföderation
Die Welt ist ein Buch und diejenigen, die nicht reisen, lesen nur eine Seite davon. Heiliger Augustin Fürchte den Leser eines einzigen Buches! Seneca Um die Fortsetzung zu lesen, klicken Sie hier .............................................................................................................. http://freimaurerei-heute.com/ wurde geschaffen um den freien Austausch von Ideen über die Freimaurerei zu fördern. Dieser Austausch wurde durch etwa 50.000 Beiträge verhindert die nichts mit Freimaurerei zu tun hatten und welche diese Webseite für Werbezwecke missbrauchen wollten. Ich habe diese Verunreinigung der Seite beseitigt um eine relevante Diskussion wieder zu ermöglichen. Vielen Dank im Voraus für Ihre Meinung zu Themen die die Freimaurer interessieren in dem FORUM äussern.
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E. Ursprung des Bratislavaer Appells zur Vereinigung aller Freimaurer1. Geschichte: drei Etappen2007 und 2008 führten die tschechischen und slowakischen Großlogen und Großoriente lange Diskussionen über die Natur ihrer Organisationen. Sie gründeten eine Forschungsgruppe, die ihre Rituale verglichen und dabei erstaunlicherweise festgestellten, dass es zwischen ihnen keine gravierenden Unterschiede gibt. Sie studierten ihre Praktiken und einigen ihren Mitgliedern schien es, dass sie ihre Orden einander als rechtsgültige Freimaurerorganisationen anerkennen könnten. Diese jungen Orden, die dank dem Fall der Berliner Mauer (1989) nach einem halben Jahrhundert der „Betäubung“, erzwungen durch die Feinde der Freimaurerei, entstanden sind, waren jedoch zu schwach und konnten diese Idee nicht verwirklichen. Die Mehrheit entschied, sich in eine gemeinsame Freimaurerorganisation unter der Schirmherrschaft der Vereinigten Großloge von England zu vereinen. Ich nahm an diesen Gesprächen teil und erstellte dann schrittweise den ersten Entwurf der Konföderation. Am Anfang wurde nur Mitteleuropa einbezogen. Die slowakischen und tschechischen Brüder diskutierten viel darüber, anschließend schrieb ich das Konzept um, ergänzte es, übersetzte es ins Französische, dann erweiterte ich es wiederum dank ca. dreißig französischer, englischer und Schweizer Brüder und Schwestern. Diese Folge von Überlegungen war die Geburt des zweiten Konzepts des Projekts, das erneut diskutiert wurde, dann die Geburt der dritten und der vierten Version, die ich jetzt zur Diskussion vorlege. 2. Woher kommt der Name Bratislavaer Appell ?Diese Frage wird in einem sehr unerwarteten Ausschnitt aus dem folgenden Roman beantwortet :
Ich wäre lieber allein geblieben. Leider hat Peter den "feuchten Raum" (salle humide) betreten und hat sich zwischen mich und Gilbert gesetzt. Peter hat sich sofort rücksichtsvoll zurückgezogen. Gilbert, er, hat rumgezappelt. Ausschnitt aus dem „Freimaurer-Kriminalroman“ von Jean Verdun, dem ehemaligen Großmeister der Großen Französischen Loge: Der Fall Luberon, herausgegeben vom Luc Pire Verlag, Belgien, oder http://www.jeanverdun.com/luberon.htm Kapitel 12, Seite 209.
Ein Schock, dieser Absatz war für mich wirklich ein Schock. Die Idee für die Petition kommt von Jean Verdun, in dem Gespräch mit ihm ist mir überhaupt nicht eingefallen zu behaupten, dass ich 20.000 Unterschriften sammeln kann, und Jean hat mir seine Unterschrift nicht versprochen. Es hat mich aber begeistert, dass er dieses Projekt nicht vergaß und es in seinem Roman erwähnte. Natürlich bin ich sehr glücklich über die gute Meinung, die ich bei ihm bei unserem ersten und bisher einzigen Treffen erwecken konnte. Wenn Jean Verdun, dieser große Freimaurer, meinen Vorschlag der Weltkonföderation von Freimaurerorden unterstützt,
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G. Dokumentation1. FREIMAUREREI: SAGTEN SIE „UNIVERSAL“ von Julian Rees ?2. Andersonsche Konstitution und ihre Änderungen:Andersons und Desaguliers Konstitution von 1723, Kapitel 1:
1738 gab Pastor Anderson die zweite Fassung seiner Konstitution heraus, deren 1. Kapitel die Einstellung der Freimaurer zur Religion ein wenig ändert. Die Religion wird hier nicht mit dem Christentum identifiziert, sondern mit Noachismus, der sich auf Noe beruft und für „natürliche Religion“ gehalten wird, die die Unterschiedlichkeiten der einzelnen Religionen übersteigt, also für die ganze Menschheit bestimmt ist. Diese „natürliche Religion“ war im 18. Jh. ein übliches Thema der Aufklärer. Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden, das Sittengesetz zu achten wie ein echter Noachide, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein dummer Atheist noch ein Freigeist ohne Religion sein, noch gegen sein Gewissen handeln. In alten Zeiten waren die Maurer verpflichtet, in jedem Land von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein. Die Maurerei existiert aber in allen Ländern, auch in den Ländern mit unterschiedlichen Religionen, und so ist der Maurer jetzt nur mehr zu der Religion verpflichtet, in welcher alle Menschen übereinstimmen und die jedem Bruder seine eigenen Anschauungen lässt, das heißt, sie müssen gute und redliche Menschen von Ehre und Rechtschaffenheit sein, durch welche Namen, Religionen und Bekenntnisse sie sich auch unterscheiden: denn alle stimmen sie in den drei großen Artikeln Noahs überein, genug, um den Kitt der Loge zu erhalten. Hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten bleiben müssen. N.B.: Ironie des Schicksals? Diese Annäherung an die Religion hat nicht verhindert, dass Papst Clemens XII. in demselben Jahr seine erste päpstliche Anti-Maurer-Bulle In eminenti apostolatus specula erließ. 1742 gab die Großloge von England, auch die Loge der „Modernen“ genannt, eine neue Version der Verfassung heraus, die der ursprünglichen Konstitution von 1723 sehr nahe war. Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden, das Sittengesetz zu achten, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein dummer Atheist noch ein Freigeist ohne Religion sein. In alten Zeiten waren die Maurer verpflichtet, in jedem Land von der jeweiligen Religion des Landes oder der Nation zu sein. Heute ist der Maurer nur mehr zu der Religion verpflichtet, in welcher alle Menschen übereinstimmen und die jedem Bruder seine eigenen Anschauungen lässt, das heißt, sie müssen gute und redliche Menschen von Ehre und Rechtschaffenheit sein, durch welche Namen und Religionen sie sich auch unterscheiden: hierdurch wird die Maurerei ein Mittelpunkt der Vereinigung und ein Mittel, treue Freundschaft unter Personen zu stiften, welche sonst in ständiger Entfernung voneinander hätten bleiben müssen. 1753 beschuldigten einige englische Logen den Orden von 1717 der „Nachlässigkeit“, die ihrer Meinung nach Ursache dafür war, dass das Interesse für die Freimaurerei nachließ, und gründeten eine konkurrierende Großloge unter dem Namen „Ancient“ (= alte, erste). Drei Jahre später wurde der irische Freimaurer Laurence Dermot zum Sprecher dieser Vorwürfe der „Alten“ an die „Modernen“. Er veröffentlichte das Pamphlet Ahiman Rezon. Unter anderem warf er den „Modernen“ vor, dass sie aus ihren Ritualen Gebete ausließen, die in den Alten Pflichten angeführt werden und so die Freimaurerei entchristianisierten. Es ist wahr, dass die „spekulative“ Freimaurerei, die 1637 in Edinburgh erschien, das Einweihungsritual Mason word und die symbolischen Katechismen erarbeitete, die für diese Gebete keinen Raum mehr ließen, und dass Anderson 1723 die religiöse Einstellung dieser „spekulativen Maurer“ mit der „natürlichen Religion“ verglich, die er für allgemein und mehrkonfessionell hielt. Die Richtung dieser „spekulativen“ Freimaurerei, die mit Mason word begann und die „natürliche Religion“ vertrat, war jedoch nicht theologisch, sondern in erster Reihe philosophisch, was mit dem Interesse ihrer Mitglieder für die symbolische Hermeneutik zusammenhing. 1815, als Folge dieser Spannung, gab die Vereinigte Großloge von England eine neue und bisher die letzte Version der Konstitution heraus, die zur „unbezweifelbaren Grundlage“ der „freimaurerischen Rechtsgültigkeit (Regularität)“ wurde: Der Maurer ist durch seinen Beruf verbunden, das Sittengesetz zu achten, und wenn er seine Kunst recht versteht, wird er weder ein dummer Atheist noch ein Freigeist ohne Religion sein. Die meisten Freimaurer kennen nur die erste Fassung aus dem Jahre 1723 und beachten sie noch heute.
English : Anderson and Desaguliers Constitution, 1723, Chapter 1: In 1723: A Mason is obliged by his Tenure, to obey the moral law; and if he rightly understands the Art, he will never be a stupid Atheist or an irreligious Libertine. But though in ancient times Masons were charged in every country to be of the religion of that country or nation, whatever it was, yet it is now thought more expedient only to oblige them to that religion in which all men agree, leaving their particular Opinions to themselves: that is, to be Good men and True, or Men of Honour and Honesty, by whatever Denomination or Persuasion they may be distinguished; whereby Masonry becomes the Centre of Union and the Means of conciliating true Friendship among persons that must have remained at a perpetual distance. Three years later, by making himself the spokesman for the "old" and "modern" conflict, the Irish Freemason Laurence Dermott published a pamphlet entitled Ahiman Rezon. He accused the "moderns" of removing the prayers from their rites stated in the Old Duties, and taking the Christian faith out of Masonry, among other claims. It is a fact that "speculative" Masonry made an appearance in Edinburgh around 1637, having developed a Mason Word initiation ritual and symbolic catechisms that no longer involved prayers. In 1723, Anderson had aligned the religious positions of these speculative Masons with the "natural religion" he regarded as universal and multi-confessional. But the tone of this "speculative" Masonry, inaugurated by Mason Word and a proponent of natural religion, was not theological: it was philosophical more than anything due to its members’ adhesion to a symbolic type of hermeneutics. A Mason is obliged by his Tenure to believe firmly in the true Worship of the eternal God, as well as in all those sacred Records which the Dignitaries and Fathers of the Church have compiled and published for the Use of all good Men: So that no one who rightly understands the Art, can possibly tread in the irreligious Paths of the unhappy Libertine, or be induced to follow the arrogant Professors of Atheism or Deism; neither is he to be stained with the gross Errors of blind Superstition, but may have the Liberty of embracing what Faith he shall think proper, provided at all Times he pays a due Reverence to his Creator, and by the World deals with Honour and Honesty ever making that golden Precept the Standard-Rule of his Actions, which engages, to do unto all Man as he would they should do unto him: For the Craft, instead of entering into idle and unnecessary Disputes concerning the Different Opinions and Persuasions of Men, admits into the Fraternity all that are good and true; whereby it hath brought about the Means of Reconciliation amongst Persons, who, without that Assistance, would have remained at perpetual Variance. As a result of these tensions, in 1815 the United Grand Lodge of England published a new, and to date, the latest version of the Constitution that became the "indisputable basis" of the "Masonic order":
A Mason is obliged, by his tenure, to obey the moral law; and if he rightly understands the art he will never be a stupid Atheist or an irreligious Libertine. He, of all men, should best understand that God seeth not as man seeth; for man looketh at the outward appearance, but God looketh to the heart. A Mason is, therefore, particularly bound never to act against the dictates of his conscience. Let a man's religion or mode of worship be what it may, he is not excluded from the order provided he believe in the Great Architect of heaven and earth, and practise the sacred duties of morality, the strong bond and sweet brotherly love unites Masons and virtuous men of all faiths. They learn to consider human error with compassion and try to demonstrate, through the purity of their conduct, the high superiority of faith that they profess. Thus Masonry is the centre of union between good and true men, and a happy means to reconcile friendship between those who should otherwise remain far apart from each other. Most Freemasons only know the first version from 1723 and still respect it today. 3. Projekts Konföderation
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